Freitag, 12. April 2019

RuneQuest, Glorantha, RuneQuest Glorantha.


Irgendwann hatte ich die die spärliche Fantasy-Sparte meiner Stadtbibliothek fast ganz ausgelesen und am Ende war da nur noch ein Sachbuch über… Fantasy-Rollenspiele? Ich hatte sehr kurze Zeit Das Schwarze Auge gespielt und ich wusste von Dungeons & Dragons - davon gab es noch mehr? Natürlich war das Buch bald bei mir zuhause und ich glaube, ich habe die Rückgabe schlimm überzogen.  Natürlich war ich fasziniert und ich fand darin RuneQuest am allerbesten - wenn ich ehrlich bin, vor allem weil der Name so cool war und die Spielwelt so cool war und zugegebenermaßen… weil es also so realistisch beschrieben wurde.  Natürlich bedeutete das für mich - es war 1991- dass es automatisch besser als so kindischer Kram wie DSA war. Keine Levels, keine Erfahrungspunkte… das waren für Regel-Relikte, die sicher bald verschwinden würden. RuneQuest kam damals in einer deutschen Fassung bei Welt der Spiele heraus und natürlich wurde das sofort über meine lokale Buchhandlung bestellt. Meine Enttäuschung war groß, dass rein gar nichts über nichtmenschliche Figuren darin enthalten war und die großartige Welt Glorantha ebenfalls nicht einmal erwähnt wurde - es war eine Übersetzung von RQ3 von Avalon Hill, die damals das Regelwerk von der eigentümlichen Weltbeschreibung trennen wollte. Wozu die Runen gut sein sollten, bleib ebenfalls unerwähnt. Aber ich war immer noch neugierig und hey! Es war realistisch und es waren die frühen 90er. Es gab eine Chance für mich.

Mein RuneQuest. Irgendwo liegt es noch in einer Umzugskiste.
Meine Gruppe hatte nämlich keine Lust auf kindische Rollenspiele wie AD&D oder DSA, schließlich waren wir in der Oberstufe. Mit Realismus konnte man eigentlich immer punkten und so bekam ich meine inzwischen BattleTech-abhängige Runde dazu, es mal mit RQ zu probieren. Wir haben uns alle noch unangebracht viel US-Material gekauft und uns tieeeef in die Welt von Glorantha, die vielen, vielen Informationen zu den Kulten, den bizarren Monster vertieft. Wir haben so einige taktische Kämpfe in der Hexkarte aus Monster Coliseum gespielt, bis meine Freunde das Interesse verloren haben - MechWarrior war erschienen und das hatte Wummen! und die Elfen in Shadowrun waren keine Pflanzen und da gab es Wummen! und die Zwerge im Schwarzen Auge waren… richtige Zwerge und was sollte das mit den Trollen - das war ein Matriarchat? Einer meiner Mitspieler war empört; die guten Stats der Troll-Charaktere waren nun komplett uninteressant für ihn. Natürlich kamen wir nie dazu, ein echtes Abenteuer zu spielen, aber für eine Weile konnten wir bei jeder sich bietenden Gelegenheit damit angegeben, ein echt exotisches System zu bespielen; für eine Weile konnten wir über die lächerlichen zwölf Götter Aventuriens nur müde lächeln. Ich muss damals an die 30 Charaktere gebaut haben und es war mir eigentlich egal, ob ich sie je benutzen würde.

Irgendwie bleib RQ  immer ein Lieblingsspiel von mir. Das System war so elegant und anders und Glorantha habe ich immer geliebt. Man merkte allerdings schon damals, dass RQ bei Avalon Hill ungleich weniger Liebe bekam und ein Schattendasein führte, bis die Reihe ganz eingestellt wurde.

Damals hatte ich so viel Zeit und ich darf gar nicht darüber nachdenken, wie viele Stunden ich mit einen Spiel verbracht habe, ohne ein Abenteuer zu beenden. Aber kaum ein Rollenspiel hat meine Phantasie so angeregt wie genau dieses.

Heute habe ich nicht viel Zeit. Heute bevorzuge ich schnelle, einfache Systeme und Settings, die mir nicht all zu viel Einarbeitungszeit abverlangen. Aber dann sah ich die Nachrichten darüber, dass RQ zurück bei Chaosium ist und mit Greg Stafford und Co eine neue Auflage mit Glorantha im Focus entstehen würde. Ich sah, wie schön die neuen Produkte sind.


Uff.

Ja, der RuneQuest Workshop der diesjährigen Heinz Con hat mir dann endgültig aufgezeigt, wohin es für mich geht: Zum Crowdfunding für die deutsche Ausgabe beim Uhrwerk Verlag nämlich.  Mir ist wieder egal, ob ich jemals einen Charakter durch Dragon Pass führen werde - nur damit ihr es wisst.

Montag, 8. April 2019

Was das hier alles soll.

Hallo, mein Name ist Denis und ich mag Rollenspiele. Genauer gesagt, die Sorte Rollenspiele die man am Tisch mit ein paar guten Leuten spielt, richtig - "Pen and Paper" oder "Tischrollenspiele". Das ist immer noch kein Grund, ein Blog zu beginnen, da habt ihr ganz recht. Also, hier kommen die zwei drei großen Gründe:

  1. Manchmal schreibe ich Sachen über Rollenspiele, die ich gern teilen möchte und irgendwie nirgendwo sonst einen Platz dafür gefunden habe.
  2. Manchmal schreibe ich sogar Sachen für Rollenspiele, die ich gern mit euch teilen möchte. 
  3. Ich finde Sachen, die andere über Rollenspiele oder gar für Rollenspiele, die ich gern mit euch teilen möchte.
Ich bin schon ziemlich alt - Jahrgang 1974, genau so wie ein bestimmtes sehr beliebtes Rollenspiel und ich habe Tonnen von Systemen ausprobiert, ohne jemals das Beste System Für Alles gefunden zu haben. Was habe ich nicht alles gespielt - ich erinnere mich an Traveller, D&D und Das Schwarze Auge in verschiedenen Ausführungen, RuneQuest, Pathfinder, Sturmbringer, GURPS, Fate,  Palladium Fantasy, Warhammer Fantasy Role Play, MechwarriorBlue Rose, Earthdawn, Shadowrun, Symbaroum, Vampire, Dungeon World, das Dungeon Crawl Classics RPG und vermutlich noch viele mehr, die mir gerade nicht spontan einfallen wollen.

Ich habe also einen ganz schön breit aufgefächerten Geschmack und sicher finden sich noch viele neue Entdeckungen…  vermutlich oftmals in englischer Sprache…

… und hoffentlich ein paar halbwegs interessante Einträge hier im Gnull.